Das Wichtigste in Kürze
Die steigenden Beiträge sind für viele Kfz-Versicherte ein belastendes Thema. Dabei sind die Ursachen komplex und vielschichtig – von gestiegenen Reparaturkosten bis hin zu externen Einflussfaktoren wie Lieferengpässen und Naturereignissen. Im Folgenden zeigen wir die wichtigsten Gründe für die Preisentwicklung auf.
Eine der Hauptursachen für die hohen Kfz-Versicherungsprämien in den vergangenen Jahren sind die deutlich gestiegenen Reparaturkosten. Etwas weiter ausgeholt: Moderne Fahrzeuge sind mit fortschrittlichen Technologien ausgestattet, was zwar die Sicherheit verbessert, aber auch die Reparaturkomplexität erhöht. Von hochentwickelten Sensoren bis zu komplexen Elektroniksystemen - die heutigen Autos sind anspruchsvoll, wenn es um die Reparatur geht - und das wirkt sich wiederum auf die Versicherungskosten aus. Im Schadenfall werden diese Reparaturkosten zwar von den Versicherungsunternehmen übernommen, da die Preise aber seit einigen Jahren weiter steigen, müssen die Beiträge an die Preisentwicklung angepasst werden – dies geschieht in Form von Beitragserhöhungen.
Die Verfügbarkeit von Ersatzteilen hat sich durch die weltpolitische Lage weiter verschärft. Es kommt zu spürbaren Lieferverzögerungen in der Zulieferindustrie, und so sind manche Ersatzteile erst nach bis zu zwölf Wochen lieferbar. Das stellt nicht nur Werkstätten vor Probleme, sondern betrifft auch Versicherer direkt: Sie müssen für jeden Tag des Nutzungsausfalls zahlen, wenn ein Fahrzeug unfallbedingt nicht mehr gefahren werden kann. Diese zusätzlichen Kosten führen dazu, dass Versicherungsunternehmen die steigenden Regulierungssummen in Form höherer Beiträge weitergeben müssen.
Um ein besseres Verständnis für die gestiegenen Kosten zu entwickeln, bietet sich ein Blick auf die Statistik an. Besonders zum Tragen kommt in der Versicherungswirtschaft die sogenannte Schaden-Kosten-Quote. Sie stellt die Ausgaben für Schäden und Verwaltungskosten den Einnahmen aus Prämien gegenüber. Laut Gesamtverband der deutschen Versicherer hält der Teuerungstrend an. Nachdem es im Jahr 2022 für die Kraftfahrtversicherung insgesamt erstmals einen Anstieg auf über 100 Prozent (seit 2013) gab, stieg die Quote im Versicherungsjahr 2023 nochmals bedeutend auf insgesamt 110 Prozent an.
2023 | 2021 | 2021 | |
---|---|---|---|
Kraftfahrtversicherung insgesamt | 110 | 101,2 | 94,8 |
Kraffahrzeug-Haftpflichtversicherung | 104 | 96,5 | 88,3 |
Vollkaskoversicherung | 121 | 110,3 | 104,7 |
Teilkaskoversicherung | 105 | 95 | 102 |
Kraftfahrt Flottenversicherung | 112 | 104,3 | 97,7 |
Quelle: GDV |
Die Beitragserhöhungen bei Kfz-Versicherungen resultieren aus unterschiedlichen Faktoren, wie steigenden Reparaturkosten verbunden mit Lieferengpässen und häufigeren Starkwetterereignissen.
Handlungsmöglichkeiten für Versicherte: