Vielfahrer setzen auf Diesel und wer in der Stadt unterwegs ist, fährt einen Benziner. So einfach war es früher. Zunehmend rückt nun ein weiteres Gefährt in den Fokus: das Elektroauto. Nicht zuletzt, weil es einen neuen Aspekt mit sich bringt. Stromer sind vergleichsweise umweltschonend, denn Sie fahren emissionsfrei und geräuscharm.
In diesem Ratgeberartikel erfahren Sie, welche Förderung Sie für E-Autos und Plug-In-Hybride erhalten können und welche weiteren Vor- und Nachteile ein E-Auto mit sich bringt.
Auch wenn die Verkaufszahlen noch nicht den von der Bundesregierung gewünschten Durchbruch zeigen, ist eine stark steigende Tendenz zu erkennen. Im vergangenen Jahr hat sich der Bestand an Elektro-Pkw mehr als verdoppelt. Zum 1. Januar 2021 gab es laut Kraftfahrt-Bundesamt 309.083 Elektroautos in Deutschland. Im Vorjahr waren es noch 136.617. Damit stieg der Marktanteil auf 0,6 Prozent.
Ein klarer Vorteil, der für den Kauf eines E-Autos spricht, ist die Förderung der Bundesregierung und der Automobilindustrie.
Bevor Sie sich für ein Fahrzeug entscheiden, empfiehlt es sich daher zu überprüfen, ob es auf der Liste der förderfähigen Elektrofahrzeuge des Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) steht.
Den Antrag auf Förderung stellen Sie online beim BAFA.
Beachten Sie: Das E-Auto muss mindestens sechs Monate auf Sie zugelassen bleiben, damit Sie den Umweltbonus erhalten. Im Online-Antragsformular werden vom Antragsteller die Rechnung bzw. der Leasingvertrag gemeinsam mit einem Nachweis über die Zulassung (Zulassungsbescheinigung Teil II) hochgeladen.
Gemeinsam mit der Automobilindustrie fördert die deutsche Bundesregierung die Anschaffung von Elektrofahrzeugen. Damit Deutschland seine Klimaziele schaffen kann, wurden zum 18.02.2020 die Fördersummen erhöht.
Der erhöhte Bonus kann sogar rückwirkend beantragt werden und gilt für Autos, die ab dem 5.11.2019 zugelassen wurden. Die Förderung gilt bis zum 31.12.2025. Auch junge gebrauchte Elektrofahrzeuge können nun gefördert werden, wenn der Pkw nicht länger als 12 Monate zugelassen war und höchstens 15.000 Kilometer gefahren ist.
Am 3. Juni 2020 hat der Koalitionsausschuss aufgrund der anhalten Krise durch den Coronavirus eine weitere Erhöhung des Umweltbonus für E-Autos beschlossen. Der Bundesanteil des Umweltbonus soll in Form einer Innovationsprämie bis Ende 2021 verdoppelt werden. Die Fördersumme für E-Fahrzeuge mit einem Nettolistenpreis von bis zu 40. 000 Euro steigt damit von 3.000 auf 6.000 Euro. Zusammen mit der Förderung des Herstellers können Sie also bis zu 9.000 Euro Zuschuss zuzüglich Steuervorteile erhalten.
Folgende Summen können bei der Bafa beantragt werden:
Die Kaufprämie beantragen können:
Reine Elektrofahrzeuge, die zwischen dem 18. Mai 2011 und dem 31. Dezember 2025 erstmals zugelassen werden, sind zehn Jahre lang von der Kfz-Steuer befreit. Dies gilt jedoch höchstens bis zum 31. Dezember 2030. Für Hybridfahrzeuge gilt diese Regelung aufgrund Ihres Verbrennungsmotors nicht.
Mit Einführung des E-Kennzeichens im Jahr 2015 erhalten Elektroautos, Plug-in-Hybride und Brennstoffzellen-Fahzeuge in einigen Gemeinden Sonderrechte zur Nutzung von Busspuren oder kostenloses Parken. Weitere Informationen zu den Straßenverkehrsschildern, speziell auch für E-Autos, erhalten Sie in unserem Ratgeber "Deutschlands Schilderwald".
Lesen Sie hier alles Wichtige zur E-Auto-Versicherung, worauf Sie achten sollten und wie Sie außerdem 255 Euro THG-Prämie erhalten können.
Ein häufig genannter Punkt ist die geringe Reichweite gegenüber Benzinern und Dieselfahrzeugen.
Dabei fährt der Großteil der Deutschen laut einer Studie des Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur nicht mehr als 22 Kilomter am Tag. Reichweiten von 100 bis 200 Km sind das Minimum auf dem Elektroauto-Markt, sodass man auch als Berufspendler und im Stadtverkehr gut durch den Alltag kommt.
Lange Distanzen von bis zu 600 Kilometer schafft das Tesla Model S. Wer sich sich jedoch keinen hochpreisigen Tesla mit einem Listenpreis von rund 87.000 Euro leisten kann oder möchte, findet auch einen günstigeren Stromer, wie z. B. den Kia e-Soul, zu rund 38.000 Euro. Er schafft circa 450 Kilometer.
Laut Bundesnetzagentur gibt es derzeit circa 50.000 öffentliche Ladepunkte in Deutschland (Stand: Februar 2022). Gerade in ländlichen Regionen ist die Lade-Infrastruktur für Elektroautos und Plug-In-Hybride noch ausbaufähig. Laut „Masterplan Ladeinfrastruktur“ der Bundesregierung sollen in den beiden nächsten Jahren 50.000 öffentlich zugängliche Ladepunkte hinzu kommen.
Ein weiteres Problem: Das Laden dauert! Zwar gibt es zwischenzeitlich mehr und mehr Schnellladepunkte allerdings sind diese nicht flächendeckend verfügbar. Mehr Wissenswertes rund um das Thema finden Sie in unserem Artikel "E-Auto laden: So geht´s richtig".
Die Bundesnetzagentur bietet eine interaktive Ladesäulenkarte, auf der alle verfügbaren Ladepunkte angezeigt werden. Erfasst wird der Typ, die Anzahl und der Betreiber der Stromsäule.
Wenn Sie mit dem Gedanken spielen, sich ein E-Fahrzeug anzuschaffen, um damit auch längere Strecken zu fahren, fällt Ihnen die Entscheidung vermutlich nicht ganz leicht. Schließlich sind Tesla und Konsorten sehr teuer und die Ladesäulen sind nicht überall auffindbar.
Hybridfahrzeuge können hier eine gute Kompromisslösung darstellen. So fährt beispiels der Toyota Prius circa 50 Kilomer mit Strom, danach schaltet der Plug-In-Hybrid auf den Verbrennungsmotor um.