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Wild auf der Straße.

Wildunfall: Was muss ich beachten?

Im Frühjahr und Herbst sind Autofahrer auf Landstraßen nicht alleine unterwegs. Oft überqueren Wildtiere unerwartet die Fahrbahn und werden in Unfälle verwickelt. Wie Sie sich dann am besten verhalten und welche Versicherung für den Schaden aufkommt, lesen Sie hier.

Die wichtigsten Informationen auf einen Blick

  • Wildtiere überqueren insbesondere im Frühling und im Herbst die Fahrbahn, wobei sie häufig in Unfälle verwickelt werden.
  • Droht die Kollision mit einem Tier, halten Sie das Lenkrad gerade und fest und führen keine riskanten Ausweichmanöver durch.
  • Ein Wildtier kommt selten allein: Achten Sie auf weitere Tiere und fahren Sie vorausschauend.

Was ist ein Wildunfall?

Im Jahr 2020 sind laut Deutschem Jagdverband rund 238.000 Wildunfälle gemeldet worden. Als Wildunfall wird ein Verkehrsunfall mit einem Wildtier bezeichnet. Dabei wird zwischen Federwild (Wildgänse, -enten und Schwäne etc.) und Haarwild (Hirsche, Füchse, Dachse, Wildschweine, Hasen etc.) unterschieden. Auch Marder sind Wildtiere. Bekannt sind sie jedoch in der Regel für Bissschäden. Hier erfahren Sie, wie Sie Ihr Auto vor Mardern schützen.

Symbol Tipp: Glühbirne

Bei AdmiralDirekt sind Sie in allen Kaskotarifen ab dem Komfort und Premium Tarif gegen Zusammenstöße mit Tieren aller Art versichert! Egal, ob Ihnen eine Wildgans, ein Reh, ein Hund oder Pferd vor das Auto läuft. Sie sind vollumfänglich geschützt.

Was tun, wenn ein Tier am Fahrbahnrand erscheint?

Erkennen Sie ein Tier am Straßenrand oder direkt vor Ihnen auf der Straße, sollten Sie unmittelbar handeln. So verhalten Sie sich richtig:

  1. Kontrolliert abbremsen,
  2. Fernlicht ausschalten,
  3. Hupen.

Je nach Größe des Tieres werden verschiedene Verhaltensmaßnahmen empfohlen: Bei kleinen Tieren sollten Sie das Lenkrad gerade festhalten, bei einem größeren Tier ggf. ausweichen.
Um einer Kollision zu entgehen, sollten jedoch keine riskanten Ausweichmanöver durchgeführt werden, da Sie so einen Zusammenprall mit einem Baum oder dem Gegenverkehr riskieren.
Ein kontrollierter Zusammenstoß mit einem Tier ist in der Regel ungefährlicher als unkontrolliertes Ausweichen.
Außerdem sind Wildtiere häufig im Rudel und nicht alleine unterwegs. Achten Sie also auf weitere Tiere, indem Sie vorausschauend und langsam fahren. Das schützt Sie, andere Verkehrsteilnehmer und die Wildtiere. Bedenken Sie auch, dass gerade im Herbst abends oder nachts häufig Nebelfelder auftauchen können und eine angepasste Fahrweise auch deshalb wichtig ist. Ebenso kann Blitzeis in Waldgebieten auftreten.

Was tun nach einem Wildunfall?

Nach einem Unfall mit einem Wildtier sollten Sie sich wie folgt verhalten:

  1. Unfallstelle absichern: Warnblinklicht einschalten, Warnweste anziehen und Warndreieck aufstellen.
  2. Bei verletzten Personen die 112 rufen und Erste Hilfe leisten.
  3. Polizei unter der 110 rufen. In einigen Kreisen muss nach einem Wildunfall zusätzlich ein Jäger informiert werden. In der Regel übernimmt das die Polizei.
  4. Ein verletztes Tier nicht anfassen, es könnte sich wehren und Sie verletzen.
  5. Fotos vom Unfallort inklusive Tier und Fahrzeug machen. Dies ermöglicht eine schnelle Schadensabwicklung bei Ihrer Versicherung.
  6. Auch ein totes Tier nicht mit bloßen Händen anfassen. Wenn Sie Handschuhe dabei haben, das Tier an den Randstreifen ziehen, um Folgeunfälle zu vermeiden. Das Bergen des Tieres wird vom Förster oder Jäger übernommen.
  7. Wildunfallbescheinigung von Polizei, Förster oder Jäger ausstellen lassen.
  8. Dokumente bei der Versicherung einreichen.

Wichtig: Das Fahrzeug erst nach Klärung mit der Versicherung reinigen. In manchen Fällen muss der entstandene Schaden von einem Gutachter beurteilt werden.Außerdem dürfen tote Tiere nicht mitgenommen oder in den Kofferraum geladen werden. Die Mitnahme gilt als Wilderei und ist strafbar.

Gibt es Fahrerflucht bei Wildunfällen?

Wenn Sie einen Wildunfall verursachen und weiterfahren, ohne den Vorfall zu melden, gilt das nicht als Fahrerflucht. Um Fahrerflucht handelt es sich, wenn Personen zu Schaden gekommen sind, Tiere werden laut Gesetz als Sache angesehen.
Aber: Wird ein Tier durch einen Unfall verletzt und Sie fahren weiter, verstoßen Sie gegen das Tierschutzgesetz. Dieses greift auch bei kleineren Wildtieren.

Ist ein Wildunfall meldepflichtig?

Bei größeren Wildtieren müssen Sie die Polizei informieren, bei einem Unfall mit kleineren Tieren, wie Kaninchen, nicht. Wer einen Wildunfall nicht meldet, riskiert ein sehr hohes Bußgeld und eine Anzeige wegen Tierquälerei.
In den meisten Bundesländern gilt eine Meldepflicht von Unfällen mit Wild. Keine offizielle Meldepflicht besteht in: Berlin, Bremen, Hamburg, Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen.
Unser Tipp: Melden Sie den Wildunfall auch in den genannten Ländern, denn oftmals müssen Sie für die Versicherung einen Nachweis erbringen.

Wildunfall: Wer trägt die Kosten?

Bei einem Wildunfall können Schäden am Fahrzeug entstehen. Doch wer zahlt bei einem Wildschaden? Bei Beschädigungen am eigenen Auto greift die Kaskoversicherung. Die Haftpflichtversicherung kommt bei Kosten auf, die durch den Unfall bei weiteren Verkehrsteilnehmern entstehen.

Teil- und Vollkaskoversicherung nach Wildunfall

Damit der Schaden am eigenen Fahrzeug reguliert wird, muss eine Teil- oder Vollkaskoversicherung abgeschlossen sein. Achten Sie auf Ihren Tarif.

  • Einige Tarife übernehmen die Kosten nur dann, wenn sich der Wildschaden durch Haarwild ereignet hat. Dafür reichen Sie die Bescheinigungen von Polizei oder Jäger ein. Auch weitere Beweisdokumente wie Fotos können sinnvoll sein, um den Unfallhergang nachverfolgen zu können.
  • Bei einem Ausweichmanöver wurde Ihr Auto beschädigt, das Tier ist jedoch wieder in den Wald verschwunden? Wenden Sie sich an einen Jäger oder Förster. Damit Ihre Versicherung leistet, benötigen Sie in manchen Fällen eine entsprechende Bescheinigung über einen Wildwechsel.
  • Die Größe des Tieres ist ebenfalls ein entscheidender Faktor. Wenn Sie einem kleineren Tier, wie einem Hasen, ausweichen und dadurch ein Schaden an Ihrem Fahrzeug entsteht, wird dieser von der Versicherung nicht ersetzt.
  • Abschleppgebühren werden meist von der Kaskoversicherung übernommen.
  • Eine Überprüfung der Selbstbeteiligung in der Kaskoversicherung ist empfehlenswert. Bis zur vereinbarten Höhe übernehmen Sie die Kosten, bei besonders hohen Summen leistet die Versicherung.
  • Viele Versicherer leisten erst, wenn der Wildschaden polizeilich gemeldet wurde.

Wann muss der Fahrer selber zahlen?

Ob der Fahrer selber zahlen muss, hängt davon ab, ob eine Selbstbeteiligung abgeschlossen wurde. Ist in Ihrer Teilkaskoversicherung nur die Versicherung von Haarwild inkludiert, müssen Sie dies nach einem Unfall nachweisen können. Insbesondere bei einem Ausweichmanöver kann der Nachweis schwierig werden. Damit Ihre Versicherung leistet, müssen Sie belegen können, dass Sie einem großen Tier ausgewichen sind.

Wenn Sie zu schnell gefahren sind und der Unfall bei vorgeschriebener Fahrweise nicht passiert wäre, kann Ihre Versicherung die Zahlung verweigern.

Wildunfall: Was bedeutet das für die SF-Klasse?

Die Teilkaskoversicherung leistet bei Schäden, auf die der Autofahrer keinen Einfluss hat. Dann werden Sie in Ihrer Schadenfreiheitsklasse von der Versicherung nicht hochgestuft, beispielsweise wenn ein Wildschwein vor Ihren Wagen läuft.
Die Vollkaskoversicherung greift hingegen bei selbstverschuldeten Unfällen, also wenn Sie beispielsweise einem Igel ausweichen und gegen ein Straßenschild prallen.

Kfz-Haftpflichtversicherung nach Wildunfall

Für Schäden, die bei weiteren Verkehrsteilnehmern durch den Wildunfall entstanden sind, kommt die Haftpflichtversicherung auf. Gleiches gilt für Beschädigungen an Straßenschildern und Leitplanken.

Wildschaden am parkenden Auto

Läuft ein Reh in Ihr stehendes Auto, gilt das nicht als Wildunfall. Der Schaden wird hierbei nicht von der Teilkasko reguliert. Hier greift jedoch die Vollkaskoversicherung: Sie leistet auch bei Schäden, die an einem parkenden Fahrzeug entstanden sind.

Wie kann ich einen Wildunfall vermeiden?

Wildunfälle sind gefährlich. Prinzipiell gilt: Aufmerksam fahren, auf Straßenschilder achten und auf Landstraßen den Fuß vom Gas nehmen.
Im Folgenden haben wir ein paar Tipps für Sie, die helfen können, Wildunfällen vorzubeugen:

  • Jahreszeit: Im Frühjahr und im Herbst steigt das Unfallrisiko, da Wildtiere dann aktiv auf Futtersuche sind. Hier sollten Sie besonders umsichtig und mit angepasster Geschwindigkeit unterwegs sein.
  • Besondere Achtsamkeit gilt während der Morgen- und Abenddämmerung: Zwischen 17 Uhr am Abend und 8 Uhr morgens sind Wildtiere besonders aktiv.
  • Auf Landstraßen und in Waldabschnitten steigt das Risiko einer Wildbegegnung.

Im Herbst steigt auch die Gefahr von starken Böen bis hin zum Orkan. Erfahren Sie hier, was bei Sturmschäden am Auto zu beachten ist.

Wir wünschen Ihnen eine sichere Fahrt!

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