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Frau tankt E-Auto auf Straße.

E-Auto laden: So geht's!

Bis 2030 soll es in Deutschland 15 Millionen Stromer geben. Um dieses Ziel zu erreichen, peilt die Ampel-Koalition zusätzlich die Bereitstellung einer Million Ladepunkte an. In diesem Ratgeber erfahren Sie, was für Ladesysteme es gibt und wie Sie Ihr E-Auto optimal laden.

Die wichtigsten Informationen auf einen Blick

  • Im öffentlichen Raum gibt es verschiedene Ladestationen, die ein E-Auto zwischen fünf und 60 Minuten aufladen.
  • Wer unberechtigt auf einem Parkplatz mit E-Kennzeichnung steht, riskiert ein Bußgeld bis zu 55 Euro.
  • Mit einer Wallbox können Sie Ihren Stromer von zuhause aus laden. Auch, wenn der Strom generell teuer ist, lohnt sich ein Vergleich. Einige Stromanbieter bieten spezielle Autostromtarife an.

Was brauche ich zum Laden eines E-Autos?

Während einige noch über die Vor- und Nachteile von E-Autos nachdenken, beschäftgen sich E-Autofahrer immer wieder mit der Frage, wie zügiges und einfaches Laden funktioniert und was dazu notwendig ist.

Wenn Sie an öffentlichen Ladestationen tanken müssen, benötigen Sie eine Ladekarte des jeweiligen Ladesäulen-Betreibers - in der Regel Stromanbieter oder Autohersteller. Verfügt der Anbieter über eine App, ist die Authentifizierung an der Ladestation auch damit möglich. Für den Ladevorgang benötigen Sie ein Ladekabel, welches im Lieferumfang inkludiert sein sollte.

Welche Stecker-Typen gibt es?

Weltweit gibt es unterschiedliche Stromnetze und Anschlüsse für Ladekabel. In Europa hat sich der Typ-2-Stecker, auch als Mennekes-Anschluss bekannt, durchgesetzt. In Asien und Nordamerika kommt in erster Linie der Typ-1-Anschluss zum Einsatz. Hier finden Sie eine Übersicht der häufigsten Anschlüsse für E-Autos:

  • Der Typ Eins Stecker eines Elektrofahrzeugs.
    Typ-1-Stecker
    Standard in Asien und Nordamerika
  • Typ Zwei Stecker eines Elektrofahrzeugs.
    Typ-2-Stecker
    Standard in Europa
  • Der CHAdeMo-Stecker für E-Autos.
    CHAdeMO
    Primär in Asien und Frankreich
  • CCS Combo Typ Eins Stecker.
    CCS Combo 1
    Standard in Nordamerika
  • CCS Combo Typ Zwei Stecker.
    CCS Combo 2
    Europäischer Standard
  • Der Supercharger-Anschluss für Tesla Fahrzeuge.
    Supercharger
    Für Tesla Modelle

Was ist das Combined Charging System (CCS)?

Unter einem Combined Charging System versteht man ein kombiniertes Ladesystem, das Elektroautos sowohl mit Wechselstrom (AC) als auch mit Gleichstrom (DC) laden kann. Die Anschlüsse für diesen Ladepunkt bezeichnet man deshalb auch als Combo-Stecker. Die EU-Richtlinie für den Aufbau der Infrastruktur für alternative Kraftstoffe sorgt für ein länderübergreifendes nahtloses Laden. Danach müssen EU-Ladepunkte mindestens über einen Anschluss für den Standard Typ 2 und das Combined Charging System verfügen.

Was ist das Charge de Move (CHAdeMO)?

Bei CHAdeMO handelt es sich ebenfalls um ein Schnellladesystem mit bis zu 100 kW Ladeleistung, das von asiatischen und einigen französischen E-Autoherstellern genutzt wird.

Zur Einhaltung der EU-Richtlinie hat Frankreich im Mai 2021 die CHAdeMO-Pflicht an Schnellladesäulen aufgehoben und die Combined Charging und Typ-2-Pflicht in Kraft gesetzt. Perspektivisch wird es den CHAdeMo-Stecker in Europa wohl nur noch sehr selten geben.

Über das Ladesäulenregister finden Sie die passende E-Tankstelle für Ihren Anschluss.

Wie lädt man ein Elektroauto?

Es gibt private und öffentliche Ladestationen. Für letztere benötigen Sie eine Ladekarte oder die App des Herstellers. Der eigentliche Ladeprozess bei einem Elektrofahrzeug ähnelt dem Tankvorgang eines Verbrenners, wobei das Laden mehr Zeit in Anspruch nimmt.

So laden Sie ein E-Auto

  1. Motor abstellen.
  2. Per App oder Ladekarte bei der Ladestation anmelden.
  3. Abdeckung des Autos öffnen und mittels Ladekabel mit der Ladestation verbinden.
  4. Ladevorgang starten.
  5. Bei Vollladung stoppt der Prozess automatisch, ansonsten bei gewünschtem Ladestand Aufladung stoppen, von Ladesäule abmelden und bezahlen.
  6. Kabel trennen (zuerst vom Fahrzeug, dann von der Ladestation).
  7. Abdeckung schließen und weiterfahren.
Symbol Tipp: Glühbirne

Tipps für schonendes Laden

Sie können die Lebenszeit Ihrer Batterie verlängern, indem Sie

  • auf einen Akkustand zwischen 20 und 80 Prozent achten. Vollladen schadet dem Akku und kann die Lebensdauer sogar verkürzen.
  • wenn möglich, langsam laden. Schnellladen ist zwar praktisch, belastet den Akku auf Dauer aber stärker.
  • extreme Temperaturen vermeiden, denn zu hohe oder niedrige Temperaturen können sich auf die Leistung und Lebensdauer des Akkus auswirken.
  • im Winter direkt nach der Fahrt laden. Die kalten Temperaturen belasten den Akku zusätzlich. Direkt nach der Fahrt ist der Akku noch warm und kann schonend geladen werden.
  • beim Kauf auf ein integriertes Batteriemanagement-System achten. Dieses überwacht in Echtzeit die Leistungsfähigkeit und den Ladevorgang Ihrer Batterie.
  • Apps oder Ladetimer nutzen. Diese Systeme sind in der Lage, das Laden vorzeitig zu beenden oder den Ladezeitraum zu steuern.

E-Auto laden: Wie lange dauert das?

Die Ladezeit ist von vielen Faktoren abhängig und variiert je nach Modell. Die Akkukapazität (kWh) des Fahrzeugs, die Ladeleistung (kW) des Ladepunkts und die Ladetechnik des Fahrzeugs beeinflussen die Ladezeit eines Elektroautos.
Zur Berechnung der individuellen Ladezeit eines Stromers dient folgende Formel:
Akkukapazität (kWh) / Ladeleistung (kW) * 1.3 = Ladezeit (h).

Beispiel: Ein Elektroauto mit einer Kapazität von 50 kWh lädt an einer Wallbox mit 12 Kilowatt Ladeleistung. Die Ladezeit beträgt ca. 5,5 Stunden.
Aber auch Schnellladungen sind möglich: Mit 50 kW Leistung können einige Elektrofahrzeuge in etwa 40 Minuten einen Batteriestand von 80% erreichen.

Wie bezahle ich an einer E-Säule?

Mit EC- oder Kreditkarte, per PayPal oder App und mit einer Ladekarte können Sie die Tankladung Ihres Stromers an einer E-Ladestation bezahlen. Um per App zu zahlen, müssen Sie das Anwendungsprogramm des jeweiligen Herstellers zunächst herunterladen, dann den QR-Code an der Ladestation scannen und anschließend den Strom bezahlen.

Einige Hersteller entwickeln eine Bezahlfunktion, die im E-Auto integriert ist. Zukünftig soll so der manuelle Zahlvorgang beim Laden Ihres Stromers ersetzt werden.

Wo kann ich mein E-Auto laden?

Aufgrund der hohen Nachfrage an Stromern gibt es mittlerweile auch eine Vielzahl an Lademöglichkeiten für Elektroautos. Mit dem passenden Ladekabel können Sie den Stromer an jeder Ladesäule aufladen. Eine Ladesäule, auch Ladestation genannt, umfasst in der Regel zwei Ladepunkte, sodass zwei E-Autos an einer Station laden können.

Laut Bundesnetzagentur gibt es in Deutschland rund 55.000 Ladepunkte (Stand: Februar 2022). Über die Ladesäulenkarte können Sie die nächstgelegene Ladestation für Ihr Elektroauto finden. Die meisten Navigationsgeräte zeigen mittlerweile aber auch die Ladestationen im Umkreis an.

Öffentliche Ladestationen

Öffentliche Ladestationen finden Sie zum Beispiel auf öffentlichen Parkplätzen, Tankstellen und Autobahnraststätten. Dabei gibt es unterschiedliche Typen, die Ihren Stromer je nach verfügbarer Leistung zwischen fünf und 60 Minuten aufladen.

  • AC-Ladestationen
    Hierbei handelt es sich um Wechselstrom-Ladestationen, das heißt im Auto wird der Strom zu Gleichstrom umgewandelt. Wenn Sie länger als 20 Minuten parken, ist AC-Laden empfehlenswert. Diese Ladestationen leisten zwischen elf und 22 kW.
  • DC-Ladestationen
    DC-Ladestationen, auch als Schnellladestation bekannt, bieten einen entscheidenden Vorteil: Sie erbringen eine Leistung von rund 50 kW. Dadurch ist ein Ladevorgang von null auf 100 Prozent in 25 bis 60 Minuten möglich. Viele Tankstellen verfügen inzwischen über DC-Lader, sodass eine Fahrt nicht lange unterbrochen werden muss. Nachteilig ist, dass das Tanken an Schnelladesäulen in der Regel teurer ist als an AC-Ladestationen.
  • Tesla Supercharger
    Tesla hat ein eigenes Schnellladesystem mit dem Namen Supercharger entwickelt. Mit einer Leistung von bis zu 250 Kilowatt können laut Hersteller innerhalb von fünf Minuten ca. 120 Kilometer Reichweite geladen werden. Künftig soll die Ladeleistung auf bis zu 300 kW ausgebaut werden, wie es der Tesla-Firmenchef Elon Musk im Juni 2021 über Twitter verkündete.

    Aktuell können in Deutschland nur Elektrofahrzeuge der Marke Tesla über den Supercharger geladen werden. In den Niederlanden ist im November 2021 ein Pilotprojekt angelaufen. Damit ist es auch Fahrern anderer E-Auto-Marken möglich, an Superchargern zu laden. Voraussetzung ist, dass sie die Tesla-App downloaden und das E-Auto über einen CCS-Ladeanschluss verfügt.
  • High Power Charger
    Alternativ zum Supercharger ist - vorrangig an Raststätten und in Großstädten – zunehmend auch der High Power Charger (HPC) zu finden. Dahinter steht Ionity, ein Joint Venture von BMW, Ford, Hyundai, Mercedes-Benz, Audi und Porsche. Die Ladeleistung des HPC beträgt zwischen 100 und 350 kW.

    Wichtig: Nicht alle E-Autos sind auf 350 kW Leistung ausgelegt. Eine zu hohe Ladeleistung kann die Lebensdauer der Batterie verkürzen. In unserem Artikel E-Auto-Batterien: Lebensdauer und Recycling erhalten Sie wertvolle Tipps für einen schonenden Umgang mit Ihrem Akkumulator.

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Parken an Ladesäulen verboten!

Achten Sie auf die Parkplatzbeschilderung: Parkplätze mit E-Kennzeichnung sind ausschließlich für Elektroautos und Plug-In-Hybride reserviert.

Wer unberechtigt auf einem E-Parkplatz steht, kann kostenpflichtig abgeschleppt oder mit einem Bußgeld bis zu 55 Euro bestraft werden.

Mehr zu aktuellen Verkehrsschildern lesen Sie auch in unserem Artikel "Deutschlands Schilderwald".

Private Ladestationen

Auch von Zuhause aus können Sie Ihr E-Auto laden. Mit einer Wandladestation wird der Ladeprozess bei fachgerechter Installation schnell und sicher durchgeführt. Solche auch als Wallbox bekannte Ladestationen werden meist in der Garage oder am Haus installiert.

Private Wallboxladestation

Lohnt sich ein E-Auto ohne private Ladestation?

Auch ohne eigene Wallbox lohnt sich ein Elektroauto. Auf Parkplätzen, in Einkaufszentren, bei Super- und Baumärkten kann mitunter sogar kostenlos aufgeladen werden. Allerdings ist die Ladezeit dort häufig auf eine Stunde beschränkt.

Darüber hinaus bieten viele Arbeitgeber Ladesäulen für Stromer auf Firmenparkplätzen an, wo Mitarbeiter ebenfalls kostenlos ihr E-Auto laden können. Die Ladeinfrastruktur wird weiterhin ausgebaut, sodass ein Elektroauto auch ohne eigene Ladestation preiswert aufgeladen werden kann.

Förderung privater Ladestationen

Ab 2024 können Sie für private Wallboxen wieder eine Förderung beantragen. Das Verkehrsministerium hat dafür eine Summe von insgesamt 200 Millionen Euro bereitgestellt. Mehr dazu erfahren Sie in unserem Artikel zur Wallbox.

E-Auto an Steckdose aufladen?

Steckdosen sind nicht für die Leistung ausgelegt, die ein Stromer braucht. Zwar können Sie ihn mit einem speziellen Kabel auch an einer haushaltsüblichen Steckdose aufladen, die Ladezeiten sind dabei allerdings sehr lang. Aus Sicherheitsgründen raten wir Ihnen vom Laden an einer normalen Steckdose ab. Der lange Ladeprozess führt dazu, dass sowohl die Steckdose, als auch die Leitung erhitzt werden, wodurch Ihr Hausstromnetz überlastet werden kann. Schlimmsten Falls kommt es zum Brand.
Wenn Sie Zuhause laden möchten, greifen Sie besser auf eine Wallbox zurück.

Symbol für Elektroauto.

Was ist Smart Charging?

Smart Charging bezeichnet ein Konzept zum intelligenten Laden von Elektrofahrzeugen. Diese Funktion ist mittlerweile in einigen Ladestationen integriert und soll die Ladeinfrastruktur optimieren. Dabei wird der Energieverbrauch zwischen der Ladestation und weiteren vor Ort installierten elektronischen Geräten ausgeglichen. Das bedeutet, dass die verfügbare Stromkapazität der Ladepunkte an einem Ort gleichmäßig verteilt wird. Smart Charging sorgt unter anderem dafür, dass Ihr Elektrofahrzeug immer dann geladen wird, wenn der Strom gerade günstig ist – zum Beispiel nachts. Dadurch sparen Sie zusätzlich Stromkosten.

E-Auto laden: Wie teuer ist das?

An öffentlichen Ladestationen gibt es zum Teil große Preisunterschiede für eine Batterieladung. Allein in Deutschland werden über 200 verschiedene Stromtarife angeboten. 2021 lag der durchschnittliche Strompreis bei rund 0,30 Euro pro Kilowattstunde. In diesem Jahr werden allerdings deutlich steigende Strompreise erwartet.

Spartipps für E-Auto-Fahrer

Auch wenn Strom generell teurer wird, unterscheiden sich die Strompreise der jeweiligen Anbieter. Ein Vergleich auf dem Energiemarkt lohnt sich. Einige Stromversorger bieten spezielle Autostromtarife an, mit denen Sie Ihren Strom günstiger beziehen können. Ein weiterer Faktor, mit dem Sie selbst maßgeblich Einfluss auf den Stromverbrauch haben, ist Ihre Fahrweise.

Symbol Tipp: Glühbirne

Tipps für stromsparendes Fahren

  • Die Nutzung der Rekuperation ermöglicht die Rückgewinnung von Energie, die durch den Bremsvorgang eigentlich verloren gehen würde. Wenn man den Fuß vom Gas nimmt, bremst ein E-Auto automatisch ab. Die überschüssige Energie wird wieder in die Batterie eingespeist und erhöht damit die Reichweite.
  • Besonders effizient fahren Sie auch, wenn Sie die Schwungenergie Ihres E-Autos nutzen und das Fahrzeug einfach rollen lassen. Der Vorgang wird auch als Segeln bezeichnet.
  • Fahren Sie mit dem vorgeschriebenen Reifendruck und ohne überflüssiges Gepäck. Auch so können Sie den Batterieverbrauch schonen.

Sind E-Ladestationen auch bei Regen nutzbar?

Auch bei einem Wolkenbruch können Sie das Elektroauto ohne Risiko an einer Ladestation aufladen. Achten Sie natürlich auf die richtige Vorgehensweise beim Laden des Elektrofahrzeugs.

Kann ich einen Plug-In-Hybrid an E-Ladesäulen laden?

Jedes Fahrzeug mit passendem Ladestecker kann an einer Ladesäule geladen werden. Das gilt somit auch für Plug-In-Hybride.

E-Auto laden im Ausland

Ebenso wie in Deutschland gibt es auch im Ausland unterschiedliche Preismodelle für die Tankfüllung eines Elektroautos. Ein entscheidender Punkt unterscheidet die deutschen Gebühren jedoch von den ausländischen: Das Laden im Ausland ist meist preiswerter.

Unser Tipp: Bezahlen Sie die Tankladung Ihres Stromers im Ausland mit Kredit- oder EC-Karte, per App oder PayPal. Mit der Ladekarte Ihres Anbieters kann es teuer werden. Grund dafür sind die sogenannten Roaming-Gebühren.

Was ist E-Roaming?

Bekannt ist der Begriff Roaming aus dem Mobilfunk. E-Roaming meint, dass mit der Ladekarte an öffentlichen Ladesäulen verschiedener Anbieter Strom getankt werden kann. Beispielsweise wenn Sie mit Ihrem Stromer in den Urlaub fahren und bei einer Tankstelle die Ladesäule eines Herstellers nutzen, bei dem Sie keinen Stromladetarif abgeschlossen haben.

Einige Anbieter – insbesondere im Ausland – präsentieren ihren Kunden an Ladestationen eine sehr hohe Rechnung, häufig bei den ohnehin etwas teureren Schnellladestationen. Hierbei kann es vorkommen, dass der Strompreis verfünffacht wird.

Wir wünschen Ihnen eine sichere Fahrt mit Ihrem Elektrofahrzeug!

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