Die wichtigsten Informationen auf einen Blick
Wenn in einer Region nur wenige Schäden gemeldet werden, erhält Ihr Fahrzeug die Einstufung in eine niedrige Klasse. Umgekehrt heißt es: Wenn Sie in einem Zulassungsbezirk wohnen, in dem es häufiger zu Schäden kommt, erfolgt die Einstufung in eine höhere Regionalklasse.
Je niedriger die Regionalklasse, desto günstiger wirkt sich das auf Ihren Versicherungsbeitrag aus. Um die Entwicklung des gesamten Kfz-Versicherungsbeitrages zu bewerten, reicht eine Veränderung bei der Regionalklasse jedoch nicht aus.
Die Regionalklasse ist nur ein Tarifmerkmal von vielen. Weitere Merkmale, die den Beitrag Ihrer Autoversicherung beeinflussen, sind:
Es gibt Regionalklassen für die Haftpflicht-, die Vollkasko- und die Teilkaskoversicherung. Während die Regionalklasse für die Kfz-Haftpflichtversicherung durch das Fahrverhalten beeinflusst wird, richten sich die Klassen in der Kaskoversicherung nach selbstverschuldeten Unfällen, Diebstahlhäufigkeit und Schäden durch Sturm und Hagel. Auch Glasschäden und Wildunfälle werden berücksichtigt. Bei der Einstufung eines Fahrzeugs betrachtet man die Schadenbilanz in dem jeweiligen Zulassungsbezirk. Diese wird in einen Indexwert umgerechnet und bestimmt die jeweilige Regionalklasse.
Für die Vollkaskoversicherung gibt es neun Klassen, die Teilkasko wird in 16 und die Kfz-Haftpflicht in zwölf Regionalklassen unterteilt.
Regionalklassen ändern sich immer dann, wenn sich die Schadenbilanz eines Zulassungsbezirks ändert. So können Elementarschäden in bestimmten Regionen häufiger auftreten als in anderen. Außerdem kommen in Grenzregionen Autodiebstähle deutlich häufiger vor als in der Mitte Deutschlands.
Solche Aspekte wirken sich auf die Regionalklasse aus und spiegeln sich dann im Tarif wider.
Zwar ist die Einstufung der Regionalklassen für die Versicherungsunternehmen unverbindlich, dennoch wird sie von den meisten Versicherern zur Berechnung Ihrer Tarife zugrunde gelegt. Die Klassen gelten für alle neuen Autoverträge ab der Veröffentlichung durch den GDV. Für bestehende Verträge gelten diese ab der nächsten Hauptfälligkeit und damit meistens ab dem 1. Januar eines Jahres.
Kommt es in Folge einer Anpassung der Regionalklasse zu einer Beitragserhöhung, haben Sie ein außerordentliches Kündigungsrecht. Dann lohnt es sich, einen Kfz-Versicherungsvergleich durchzuführen, da jeder Versicherer unterschiedliche Merkmale berücksichtigt und individuell bewertet.
Für 2023 wurden die Regionalklassen neu sortiert. Diese Neubewertung wird vom GDV vorgenommen, um die Regionalklassen-Bezirke mit möglichst ähnlichen Schadenbilanzen zusammenzufassen. So soll gewährleistet werden, dass die Risiken der jeweiligen Bezirke gerecht dargestellt werden.
Für die 412 Bezirke ergeben sich folgende Änderungen:
Wie auch im Jahr zuvor, hat Brandenburg die niedrigste Schadenbilanz vorzuweisen. Im Bezirk Elbe-Elster entstanden rund 30 Prozent weniger Schäden als im bundesweiten Durchschnitt.
Die schlechteste Schadenbilanz hat, wie auch im Vorjahr, Berlin. Hier entstehen 40 Prozent mehr Kfz-Schäden als im Bundesdurchschnitt. Auch Hamburg und München und haben eine hohe Risikobewertung.
Für rund 2,8 Millionen Vollkaskoversicherte und 3,1 Millionen Autofahrer in der Teilkasko verschlechtert sich die Regionalklasse 2023. Eine verbesserte Risikobewertung ergibt sich für circa 900.000 Voll- und rund 2,9 Millionen Teilkaskoversicherte.
Die Regionalklassen-Abfrage können Sie auf der Seite des GDV direkt online vornehmen.