Die wichtigsten Informationen auf einen Blick
In Deutschland kostet eine Geschwindigkeitsüberschreitung von bis zu 20 km/h maximal 70 Euro. Wer mehr als 50 km/h zu schnell unterwegs ist, zahlt mindestens 480 Euro. In einigen europäischen Ländern fällt das noch deutlich teurer aus. In Norwegen werden für eine Überschreitung um 20 km/h bereits mindestens 610 Euro fällig, in Großbritannien kann das Bußgeld je nach Einkommen und Region sogar bis zu 1.200 Euro betragen. So sieht es in anderen Ländern aus:
| Land | Bußgeld 20 km/h zu schnell | Bußgeld über 50 km/h zu schnell |
|---|---|---|
| Österreich | ab 30 € | bis 7500 € |
| Slowenien | ab 40 € | ab 400€ |
| Polen | 50 € | ab 365 € |
| Spanien | ab 100 € | ab 400 € |
| Ungarn | ab 100 € | ab 200€ |
| Kroatien | 130 € | ab 1320 € |
| Frankreich | ab 135 € | 1500 € |
| Italien | ab 175 € | ab 545 € |
| Dänemark | ab 180 € | ab 630 € |
| Schweiz | ab 190 € | ab 60 Tagessätzen |
| Niederlande | ab 215 € | Einkommensabhängige Geldstrafe |
In diesen Ländern richten sich die Strafen nach dem jeweiligen Einkommen:
Je nach Land unterscheiden sich die Bußgelder teils erheblich. Was in Deutschland noch als geringfügiger Verstoß gilt, kann im Ausland schnell teuer werden. Die folgende Übersicht zeigt, mit welchen Strafen Sie in beliebten Reiseländern rechnen müssen.
Es lohnt sich, die Parkregeln im Ausland einmal mehr zu studieren. In Deutschland zahlen Sie je nachdem zwischen zehn und 110 €. Schon bei unseren niederländischen Nachbarn ist das teurer. Bei Parkverstößen werden Bußgeldbescheide ab 120 € ausgestellt. In Rumänien und in Spanien sind es bis zu 200 € und in Ungarn bis zu 330€. In Estland können es sogar bis zu 400 € sein.
Auch über eine rote Ampel fahren ist in Estland richtig teuer. Bis zu 800 € sind dann zu zahlen. In Norwegen sind es sogar 875 €. In Griechenland wird es mit 700 € ebenfalls kostspielig.
Fahren ohne Anschnallgurt ist grundsätzlich extrem gefährlich und wird auch in vielen anderen europäischen Ländern hoch bestraft. In Deutschland kann das Bußgeld dafür zwischen 30 und 70 € liegen. In Großbritannien zahlen Sie sogar bis zu 600 €, wenn sie ohne Anschnallgurt erwischt werden.
| Land | Bußgeld in Euro |
|---|---|
| Polen | 25 € |
| Ungarn | ab 30 € |
| Österreich | ab 50 € |
| Schweiz | 65 € |
| Italien | ab 85 € |
| Slowenien | 120 € |
| Kroatien | 130 € |
| Frankreich | ab 135 € |
| Niederlande | 180 € |
| Dänemark | 200 € |
| Spanien | ab 200 € |
Wer im Ausland mit dem Handy am Steuer erwischt wird, den erwarten hohe Geldstrafen. Zum Vergleich, in Deutschland kostet ein Handyverstoß ein Bußgeld ab 100 €.
| Land | Bußgeld in Euro |
|---|---|
| Ungarn | ab 30 € |
| Österreich | ab 100 € |
| Schweiz | 105 € |
| Polen | 125 € |
| Kroatien | 130 € |
| Frankreich | ab 165 € |
| Italien | 175 € |
| Spanien | ab 200 € |
| Slowenien | 250 € |
| Dänemark | 270 € |
| Niederlande | 420 € |
Es ist sehr empfehlenswert, Bußgelder und Strafzettel aus dem Ausland möglichst sofort und fristgerecht zu zahlen, um Ärger bei erneuter Einreise in das entsprechende Land zu vermeiden.
Tipp: Durch ein schnelles Begleichen der Geldstrafen, können Sie diese um bis zu 50 Prozent reduzieren. Solche Rabatte gewähren beispielsweise Spanien, Frankreich, Griechenland und Italien. Umgekehrt erhöht der italienische Staat die Strafe sogar, sollten Sie nicht innerhalb von 60 Tagen zahlen.
Hintergrund: Seit einigen Jahren besteht ein Vollstreckungsabkommen zwischen den Mitgliedsstaaten der EU. Seither werden Geldbußen ab einer Höhe von 70 Euro europaweit eingetrieben. Ausländische Behörden vollstrecken ihre Forderungen über das Bundesamt für Justiz.
Bußgelder aus Nicht-EU-Ländern können in Deutschland übrigens nicht vollstreckt werden.
In einigen Ländern werden auch jahrelang zurückliegende Delikte noch vollstreckt. Möchten Sie als Nichtzahler erneut in das jeweilige Land einreisen, kann es passieren, dass Sie bei einer Kontrolle direkt zur Kasse gebeten werden. Dies kann übrigens auch am Flughafen der Fall sein.
Sie haben einen Bußgeldbescheid aus dem Ausland erhalten und wissen nicht, was zu tun ist? Vielleicht haben Sie gar kein Verkehrsdelikt begangen?
In diesen Fällen kann ein Anwalt für Verkehrsrecht helfen, den Bescheid auf Fehler überprüfen oder Sie informieren, wie Sie Einspruch einlegen können.