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Autobahn mit Autoabgassen.

Verbrenner-Verbot: Aus für Diesel und Benziner

Das Ende des Verbrenners ist besiegelt. Darauf haben sich die 27 EU-Länder Ende März 2023 per Gesetz geeinigt. Ab 2035 sind Verbrennungsmotoren für Neuzulassungen verboten. Was das für bereits registrierte Pkw heißt und was Sie sonst zum Thema wissen müssen, erfahren Sie hier.

Die wichtigsten Informationen auf einen Blick

  • Ab 2035 gibt es ein Neuzulassungsverbot für Diesel und Benziner.
  • Bereits zugelassene Verbrenner dürfen weiterfahren.
  • Eine Sonderregelung für sogenannte eFuel-Fahrzeuge ist in Planung.
Symbol Tipp: Glühbirne

Woher kommt das Verbrenner-Verbot?

Bereits im Jahr 2015 ist Deutschland der sogenannten Zero-Emission Vehicle Alliance (ZEV-Allianz) beigetreten. Ziel dieses internationalen Bündnisses ist es, den Übergang zu einer klimaneutralen Wirtschaft zu beschleunigen: Alle Mitglieder haben sich verpflichtet, bis 2050 CO2-neutral zu werden. Im Zuge dessen ist unter anderem das Diesel- und Benzinverbot entstanden.

Das Verbrenner-Verbot ist eine EU-Maßnahme, die die Zulassung von Neuwagen mit Verbrennungs­motor in allen EU-Staaten ab 2035 untersagt. Zeitgleich möchte man umwelt­­freundliche Alterna­tiven wie Elektro- und Wasserstofffahrzeuge fördern, damit die Emissionswerte sinken können.

Der Blick in den Motorraum gehört vor dem Kauf eines Gebrauchtwagens dazu!

Gibt es Bestandsschutz für alte Fahrzeuge?

Für alle bereits zugelassenen Fahrzeuge gilt Bestands­schutz. Besitzer von Diesel- und Benzin­fahrzeugen müssen sich vorerst keine Sorgen um ihre Fahrerlaubnis machen, denn das Gesetz bezieht sich lediglich auf die Zulassung von Neuwagen ab 2035.

Auch der Gebrauchtwagenkauf sollte dann kein Problem sein, denn für Zweitzu­lassungen ist das Verbrenner-Verbot unerheblich.

Übrigens: Hybridfahrzeuge und Plug-Ins werden ebenfalls mit der neuen Verordnung zu Auslaufmodellen, da der Verbrennungs­motor ein fester Bestandteil ist.

Die Umstellung auf alternative Antriebsarten ist noch ein langer Weg

So wird es in absehbarer Zeit auch weiterhin viele Benzin- und Dieselfahrzeuge geben, und damit auch ein flächendeckendes Angebot an fossilen Kraftstoffen. Allerdings werden die Spritpreise durch die geplante sukzessive Erhöhung der CO2-Steuer weiter steigen. Mit der Zeit wird das Angebot an fossilen Kraftstoffen wahrscheinlich zurückgehen. Damit Verbrenner dann trotzdem noch fahren können, wird an Alternativen gearbeitet.

Die Zukunft ohne Sprit: Was sind eFuels?

eFuels sind synthetisch hergestellte Kraftstoffe, die eine wichtige Rolle bei der Erreichung der EU-Flottenziele spielen. Diese Ziele sind ein 2021 von der EU beschlossener Stufenplan zur Senkung der Emissionswerte. Da eFuels aus erneuerbaren Energiequellen gewonnen werden, können sie in Verbrennungsmotoren eingesetzt werden, ohne zusätzliche CO2-Emissionen zu erzeugen. Aufgrund ihrer aufwendigen Herstellung, werden sie bislang hauptsächlich in anderen Verkehrsbereichen wie der Schiff- und Luftfahrt eingesetzt.

Ursprünglich hatte die EU ein komplettes Verbot von neuen Verbrennungsmotoren vorgesehen. Deutschland lehnt dies jedoch ab, weshalb der Gesetzesentwurf um einen Vorschlag für die Einführung von eFuels-Pkw ergänzt wurde: Ab Herbst 2024 soll eine neue Fahrzeugkategorie mit dem Namen "eFuels-Only" eingeführt werden. Fahrzeuge dieser Kategorie sollen nur mit synthetischen Kraftstoffen betrieben werden. Trotz ihres Verbrennungsmotors können diese Pkw auch nach 2035 zugelassen werden.

Momentan ist noch unklar, wie der weitere Fahrplan für eFuels-Only aussieht. Hierzu wird 2024 eine Entscheidung getroffen. Fest steht, dass die Erzeugung des CO2-neutralen Sprits in den nächsten Jahren gefördert werden soll. Zudem wird daran gearbeitet, einen klima­freundlichen Mix aus synthetischen und fossilen Kraftstoffen zu entwickeln, der für alle Motoren geeignet ist.

Welche Rolle spielt das Verbrenner-Verbot für die EU-Flottenziele?

Der Stufenplan der EU sieht vor, dass die Auto­hersteller die Reduzierung der Abgaswerte wie folgt umsetzen müssen:

  • Eine Reduktion der Abgaswerte von 100 Prozent bis 2035 für einen umwelt­schonenden Verkehrssektor im Vergleich zu den Werten von 2021.
  • Ab 2025 ein verringerter CO2-Ausstoß von Neuwagen, der 15 Prozent geringer ist, als 2021.
  • Ab 2030 eine Abnahme des CO2-Ausstoßes von Neuwagen, der 55 Prozent geringer ist, als 2021.

Die Flottengrenzwerte halten den Durchschnitt der Abgaswerte pro Jahr in Bezug auf alle neu zugelassenen Autos fest. Das heißt, nicht jedes einzelne Auto muss die Flottengrenzwerte einhalten.

Bekommt man nach 2035 noch Ersatzteile für Verbrenner?

Ja. Auch wenn die Produktion von Diesel- und Benzinfahrzeugen für den europäischen Markt größtenteils eingestellt wird, produzieren die Hersteller noch Ersatzteile. Produzenten sind dazu in der EU mindestens bis zu sieben Jahre nach Einstellung eines Modells verpflichtet. In Deutschland werden dem Kunden sogar zehn Jahre vom Autobauer garantiert.

Symbol für Elektroauto.

Wie sieht die Zukunft der E-Mobilität in Deutschland aus?

Durch das Verbrenner-Verbot rücken in der Automobilbranche Elektroautos in den Fokus der Entwicklung. Derzeit muss Deutschland seine Akkus für Stromer größtenteils importieren. In Zukunft soll sich das ändern. Der Schwerpunkt der Automobil­produktion soll auf die Fertigung und Entwicklung von Batterien umgeschwenkt werden. Laut Bundesministerium für Wirtschaft und Finanzen soll der Fokus dabei auf die nachhaltige Herstellung gerichtet werden. Wert wird auf Folgendes gelegt:

  • die Nutzung von erneuerbaren Energien und ressourcenschonenden Methoden,
  • die Berücksichtigung des gesamten Lebenszyklus der Batterie und
  • die Nutzung von nachhaltigen Rohstoffen.
Straßenschild: E-Auto laden

Wann gibt es genügend Ladesäulen für E-Autos?

Für Fahrer eines Stromers spielt die Leistungsfähigkeit des Akkus eine wichtige Rolle. Er muss nicht nur eine möglichst große Reichweite haben, sondern auch langlebig sein und sich im Optimalfall schnell aufladen lassen. Damit auch E-Autos mit kleiner Batterie auf langen Strecken mobil sind, plant die Bundesregierung einen umfangreichen Ausbau der Ladeinfrastruktur:

In Deutschland gab es Anfang 2023 für eine Million Stromer 75.000 öffentlich zugängliche Ladepunkte. Damit auch in Zukunft der Bedarf an Ladesäulen gedeckt ist, sollen bis 2030 eine Million Ladestationen für geschätzte 15 Millionen E-Fahrzeuge installiert werden. Zukünftig sollen Elektroautos alle 60 Kilometer laden können. Auch die Infrastruktur für Brennstoffzellenfahrzeuge wird erweitert, sodass diese bald alle 150 Kilometer Wasserstoff auffüllen können.

Sie möchten sich einen Stromer anschaffen? In unserem Artikel Vor- und Nachteile von E-Autos erfahren Sie alles Wissenswerte.

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